Du hast eine Buchidee, mit der du vielleicht schon eine ganze Weile ‚schwanger gehst‘? Uns erreicht oft die Frage, wo man beim Schreiben denn anfangen soll und wie man seinen Schreibfluss findet. Daher haben wir heute fünf Grundregeln für dich, die du beachten solltest, um ins Schreiben zu kommen – und so deinen Traum vom Buch tatsächlich eines Tages wahr werden zu lassen.
1. Fang an zu schreiben.
Das klingt jetzt natürlich sehr einfach – schließlich wünschen wir uns ja eine konkrete Strategie, am besten einen fünf-Punkte-Plan, der uns genau sagt, wie wir unseren Schreibfluss finden. Tatsache ist allerdings, dass wir den nur finden können, wenn wir eines tun: schreiben. Natürlich ist es wichtig, dass du dir auch Zeit nimmst, um deinen Plot auszuarbeiten, Figuren zu entwerfen oder zu relevanten Themen zu recherchieren. Doch solltest du dich nicht zu sehr darin verheddern, sondern ab und zu einfach mal machen.
Unser Tipp: Picke dir eine Szene heraus, auf die du gerade Lust hast, und schreibe einfach mal drauflos. Eine Geschichte entwickelt sich häufig auch beim Schreiben!
2. Mach Schluss mit Vergleichen.
Gerade in Zeiten von Social Media kann es schnell passieren, dass wir uns dem wohl größten Kreativitätskiller überhaupt hingeben: dem Vergleichen. Zum einen sind soziale Netzwerke super, um sich zu verbinden, sich zu unterstützen und den Weg zum eigenen Buch nicht allein gehen zu müssen. (Genau das ist ja unser Motto bei Book’n’Soul.)
Doch gibt es auch eine Kehrseite der Medaille: Wir tendieren in den sozialen Medien dazu, eher unseren positiven Fortschritt beim Schreiben darzustellen (oder auch generell die guten Seiten unseres Lebens). Aus diesem Grund meldet sich schnell das grüne Monster in uns zu Wort: Neid. Neid, dass der andere schon wieder so viel geschrieben hat, während wir gefühlt kaum zwei Wörter sinnvoll aneinanderreihen konnten.

Doch beim Neid hört es selten auf: Demotivation und auch Niedergeschlagenheit folgen dem grünen Monster auf dem Fuße. Warum können wir nicht 2000 Wörter jeden Tag schreiben – aber (scheinbar) alle anderen schon? Wörterziele können zwar eine große Hilfe für dich sein, eine Schreibroutine aufzubauen, doch können sie auch Gegenteiliges bewirken: Sie blockieren deinen Schreibfluss, weil sie dir Druck machen, mindestens genauso viel schreiben zu wollen wie alle anderen.
Unser Tipp: Hör auf, dich und deinen Schreibfortschritt zu vergleichen. Entwickle lieber eine aufmerksame Neugier an deinem eigenen Schreibfluss.
3. Akzeptiere unproduktive Phasen.
Oben klang es bereits an: Wir haben manchmal unrealistische Vorstellungen davon, wie ein:e Autor:in schreiben sollte. Am besten sollte man ununterbrochen im Schreibfluss sein und wir sollten uns vor Inspiration kaum retten können. Eigentlich wissen wir, dass das nicht wahr ist, doch irgendwie sind wir trotzdem enttäuscht und frustriert, wenn wir eine Zeit lang nicht in den Schreibfluss kommen.
Dabei ist es nur natürlich, dass wir nicht jeden Tag zu jeder Zeit dieselbe Leistung erbringen können – sei es jetzt beim Schreiben oder sonst wo. Wir Autoren haben unseren ganz eigenen Schreibfluss, den wir erforschen dürfen. Zudem brauchen wir zwangsläufig hin und wieder eine Schreibpause, um zum Beispiel Schauplätze zu recherchieren, unseren Plot zu überdenken, einzelne Figuren auf dem Notizzettel auszuarbeiten oder auch, um kreative Batterien aufzuladen. Doch du wirst sehen: Dieses Innehalten ist letzten Endes unabdingbar, dass du irgendwann überhaupt wieder in deinen Schreibfluss finden kannst. Denn du gewinnst neue Klarheit über deine Geschichte und bist so wieder bereit, diese weiterzuschreiben.
Unser Tipp: Lerne deinen Schreibfluss bewusst mit seinen Höhen und Tiefen kennen und überlege dir eigene Strategien und Strukturen, die dich persönlich in jeder Phase unterstützen, trotzdem dranzubleiben.
(Ideen dafür stellen wir dir in zukünftigen Artikeln vor.)
4. Warte nicht auf den Musenkuss.
Ja, der Schreibfluss kommt und geht – aber trotzdem ist dies kein Grund, das Schreiben jeden Tag hintenanzustellen, weil du dich ‚irgendwie blockiert‘ fühlst. Das A und O ist nämlich Konstanz. Halte durch und mache jeden Tag weiter mit deinem Projekt, egal wie klein der Fortschritt sein mag. Hin und wieder wird die Muse der Inspiration schon vorbeischauen und deinen Schreibfluss beschleunigen. An anderen Tagen lässt sie sich gefühlt gar nicht blicken. Und beides ist völlig in Ordnung, schließlich brauchen auch andere Autorinnen mal ihre Unterstützung.
Unser Tipp: Bleib dran und schreib jeden Tag ein bisschen.
5. Bleib bei dir und deinem Buchprojekt.
Ein Buch zu schreiben, ist auch immer eine Reise zu dir selbst. Natürlich ist es hilfreich, sich zum Beispiel über Strategien fürs Plotten zu informieren oder dich von Schreibstilen deiner Lieblingsautoren inspirieren zu lassen. Doch genauso wichtig ist es, dass du immer wieder innehältst und dir erlaubst, deinen eigenen Weg zwischen all den Theorien und Vorbildern zu finden. Denn wir Autorinnen haben alle unsere ganz eigene Art zu schreiben, unseren eigenen Schreibfluss, unseren eigenen Stil und auch unsere eigenen Gründe, aus denen wir überhaupt schreiben.
Unser Tipp: Vertraue, dass auch in dir eine besondere Autorin schlummert, die sich beim kreativen Schreiben frei entfalten darf!
Wie steht es bei dir? Hast du bereits angefangen zu schreiben?
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