ebook vor digitalen Kopien schützen DRM

Das man ein Printbuch an Freundinnen ausleiht, ist ganz normal. Bei einem eBook ist man irgendwie empfindlicher, wenn man daran denkt, dass es weiter verliehen wird, oder? Ich finde es durchaus verständlich: Zum einen, weil du dein eBook vermutlich nicht so teuer verkaufst wie ein Verlag sein Printbuch (es also mehr als erschwinglich für jede:n ist), zum  anderen, weil du zum ersten Mal merkst, wie viel Arbeit in so einem Buch steckt. Aber wie kannst du dieser Sorge begegnen und dein eBook vor digitalen Kopien schützen? Wie kannst du vielleicht vermeiden, dass dein Buch weitergegeben wird? Ich möchte dir dabei helfen, die verschiedenen Möglichkeiten kennenzulernen.

Vorweg die gute Nachricht: Es gibt mehrere Wege dein eBook zu schützen. In der Praxis ist die Frage zwar trotzdem, wie gut sich das nachverfolgen lässt, aber ich finde, es beruhigt trotzdem, dass es grundsätzlich Möglichkeiten des Kopierschutzes gibt.

DRM

Im Englischen spricht man vom Digital Rights Management (DRM). Dieser Begriff wird dir in diesem Beitrag öfter über den Weg laufen. Unter DRM werden die Möglichkeiten zusammengefasst, die dafür sorgen, dass digitale Produkte geschützt werden. Man unterscheidet zusätzlich zwischen hartem und weichem DRM

Harter vs. weicher Kopierschutz

eBooks, die mit einem harten DRM geschützt wurden, können nicht kopiert werden und lassen sich selten “knacken”. Ein weicher Kopierschutz besteht aus einem Wasserzeichen – dazu aber später im Beitrag mehr.

Um dir die Möglichkeiten übersichtlich darzustellen, habe ich die verschiedenen Arten des Kopierschutzes nach (Verkaufs)Plattform sortiert. Vielleicht weißt du ja schon, wo und wie du dein eBook vertreiben möchtest – dann kannst du direkt zu deinen Anbietern springen.

Hinweis: Solltest du dir noch unsicher sein, lies doch mal in diese Beiträge zum Thema eBook rein. Sie geben dir noch mehr Hintergrundinfos mit, die dir schon vor der Erstellung deines eBooks helfen können.

Amazon

Wenn du dein eBook bei Amazon verkaufen möchtest, lässt du dich ja eh voll und ganz auf den Kosmos Amazon ein: Dein Buch braucht ein eigenes eBook Format ((Link setzen)) und du profitierst von den vielen Möglichkeiten die Amazon Selfpublishern und Selfpublisherinnen inzwischen bietet. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass Amazon auch beim Thema Kopierschutz eine Lösung bietet.

Harter Kopierschutz bei Amazon

Amazon verbietet nicht, dass eBooks kopiert werden – dein Buch kann also durchaus weitergegeben werden. Aber Amazon verhindert, dass dein eBook auf anderen Geräten (die nicht über ein Käufer:innen-Konto registriert sind) gelesen werden kann.

Beispiel

Leonie kauft dein eBook und hat zwei Geräte bei Amazon registriert: Ihr Kindle und ihr Smartphone (Kindle App). Sie kann dein Buch auf beiden Geräten lesen.

Leonie gibt dein eBook an einen Freund weiter. Er will es auch auf seinem Smartphone über die App lesen. Weil sein Smartphone nicht in Leonies Konto registriert ist, kann er das eBook nicht öffnen.

Thalia

Auch Thalia entdeckt die unabhängigen Selfpublishing Autoren und Autorinnen und öffnet sich ihnen gegenüber. Auf Tolino-media findest du viele Infos rund um das Thema Buch mit Thalia veröffentlichen – egal, ob Printausgabe oder eBook.

Hinweis: Wusstest du zum Beispiel, dass dir Thalia inzwischen auch beim Buchdruck hilft – inklusive ISBN?

Auch bei Tolino wird dir das Thema Kopierschutz sozusagen abgenommen, weil die Dateien ebenfalls mit einem harten Kopierschutz gesichert werden.

Adobe DRM

Adobe DRM ermöglicht es dir, dein selbst produziertes eBook mit einem Kopierschutz zu schützen. Diese Variante ist für dich vor allem interessant, wenn du das eBook auf deiner eigenen Homepage vertreiben möchtest (also völlig unabhängig von anderen Plattformen, wie z.B. Amazon). 

Das Amazon Kindle erkennt den Adobe Kopierschutz nicht, da dort aber eh dein eigenes eBook Dateiformat hochladen musst, ist das eigentlich kein wirkliches Problem. 

Auf dem Tolino werden Adobe DRM geschützte eBooks erkannt und können dort gelesen werden, deine Leser:innen müssen sich dafür vorher aber bei Adobe registrieren. Sie erhalten anschließend eine sogenannte Adobe ID, die mit dem Tolino verknüpft wird. Ja, das ist ein zusätzlicher Schritt für deine Leser:innen und eine potentielle Hürde, ich habe mir aber schon selbst eine solche ID angelegt und konnte den Prozess problemlos auf meinem Tolino durchlaufen. Einmal gespeichert, muss die ID auch nicht immer wieder neu eingegeben werden.

Aber wie funktioniert Adobe DRM eigentlich?

Beim Kauf eines eBooks mit Adobe DRM wird das Buch mit der persönlichen Adobe ID des Käufers gekennzeichnet. Er kann das Buch anschließend auf allen Geräten lesen, die mit dieser ID verbunden sind – allerdings lassen sich maximal sechs Geräte registrieren.

Möchte es nun z.B. ein Freund auf einem fremden Gerät lesen, muss  dieser auch die dazugehörige Adobe ID kennen und sein Gerät registrieren. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass er sein Gerät aber schon auf eine eigene Adobe ID angemeldet hat.

Auch das Ausdrucken kann durch Adobe DRM verhindert werden.

Wie kannst du dein Buch mit Adobe DRM schützen?

Jetzt kommen wir zum größten Manko bei Adobe DRM: Als Privatperson, die lediglich ein eBook schützen möchte, ist es schwierig an den Kopierschutz zu kommen. Es gibt diverse Anbieter, die ähnliche Formen des DRM gegen Gebühr anbieten. Da wir damit aber keine Erfahrung haben, empfehlen wir sie an dieser Stelle nicht. Am besten suchst du dir eine:n Setzer:in und lässt dir die eBook Dateien entsprechend aufbereiten und schützen. Wenn dir dieser Aspekt wichtig ist, denke nur vor der Auftragsvergabe daran, die Setzereien zu fragen, ob sie dir auch ein DRM bieten können!

Hinweis:
Wenn du schon Erfahrungen damit gemacht hast, gib sie uns gerne weiter! Wir freuen uns immer, nur Wege und Praxistipps zu erfahren!

Weicher Kopierschutz mit einem Wasserzeichen

Wie zu Beginn erwähnt, bezeichnet der weiche Kopierschutz eine Variante, bei der die Verbreitung nicht direkt begrenzt wird, aber durch ein Wasserzeichen die Rückverfolgung erleichtert wird.

Solch eine Markierung kann sichtbar (als Text) enthalten sein oder nur in den Metadaten erwähnt werden. 

Meine Erfahrung

Meine Erfahrung als Lektorin ist es, dass die sichtbare Markierung – also z.B. die Angabe des Käufer:innen-Namens – abschreckend wirkt. Die Leser:innen nehmen war, dass auf dem Buch “irgendein Schutz” liegt und haben Angst, dass sie zurückverfolgt werden. 

Die unsichtbare Variante bietet diese Abschreckung natürlich nicht. Ist aber trotzdem besser als nichts, wenn du Angst hast, dein Buch auf Börsen für Raubkopien zu finden.

Weiterempfehlung 

Auch hier gibt es verschiedene Anbieter, die dir einen solchen Schutz verkaufen. Die Frage ist: Lohnt sich die Ausgabe? 

Wir empfehlen dir, dir lieber eine:n Setzer:in zu suchen, die dir bei dem Thema hilft, als irgendeine dubiose Plattform im Netz auszuprobieren. Wir mögen aber auch einfach den persönlichen Kontakt. 

Alternativ kannst deine Dateien aber auch kostenlos selbst bearbeiten. Wie das funktioniert, wird die in Blogartikeln auf ebook-fieber.de und mczarnetzki.de so gut erklärt, dass wir diese Artikel einfach weiterempfehlen, wenn du mehr wissen möchtest!

Mal ehrlich: Kann man sein eBook überhaupt vor digitalen Kopien schützen?

Ganz klare Antwort: Leider nicht zu 100%. Wenn man ebook Kopierschutz oder DRM in Suchmaschinen eingibt, findet man als erstes Suchvorschläge für entfernen, umgehen, löschen, aufheben,  usw. – ich könnte die Aufzählung endlos weiterführen.

Für das eigene Gewissen als Autorin finde ich persönlich es aber gut zu wissen, dass ich mein Buch auch zurückverfolgen könnte. Wir alle wissen, wie viel Herz, Zeit und Energie (und auch ein bisschen ausgesessener Frust) in so einem Buch stecken. Da will man es nun mal einfach ein bisschen schützen. 

Vielleicht muss es ja auch gar nicht jede Ausgabe deines Buches sein, die geschützt wird, sondern nur die, die an Gewinner:innen, Leserunden oder sonstige Aktionen gehen. Damit will ich keine Zweifel aufkommen lassen, aber es kann dir vielleicht einfach ein besseres Bauchgefühl geben, wenn die Exemplare, die kostenlos auf den Weg gehen, geschützt sind. Und die wenigen Exemplare kannst du sogar einfach selbst personalisieren und zum Beispiel als PDFs verschicken.

Photo by Spencer on Unsplash

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