Es ist dir ernst mit dem Traum vom Buch. Du träumst vielleicht schon lange davon, dein Buch zu schreiben und es zu veröffentlichen. Natürlich willst du deshalb auch, dass es genauso wird, wie du es dir vorstellst. Vielleicht geht es dir auch gar nicht nur um das eine Buch, das du schreiben willst, sondern um mehr. Vielleicht möchtest du vom Schreiben leben, möchtest mit möglichst vielen Leser:innen deine Geschichte oder deine Fantasiewelt teilen. Hinter deinem Buchtraum steckt vielleicht der noch viel größere Traum des Autor:innendaseins.
Auch wenn es wichtig ist, dass du dich und deinen Buchtraum ernst nimmst, möchte ich dich mit diesem Blogbeitrag daran erinnern, dass du das Spielerische unterwegs nicht verlierst. Gerade, wenn wir große Visionen und Hoffnungen haben, die weit über unser aktuelles Buchprojekt hinausgehen, sind Perfektionismus und Verbissenheit oft nicht weit. Dann passiert es schnell, dass der Buchtraum zum ungenießbaren und anstrengenden Buchalbtraum wird.
Kommt dir das bekannt vor? Dann lass dich von den kommenden Zeilen inspirieren…
Es ist alles nicht so wichtig, wie du denkst.
Ich schreibe hier natürlich mit einem zwinkernden Auge: Du darfst und sollst deinen Buchtraum ernst nehmen, ihm Platz in deinem Leben einräumen! Doch vergiss unterwegs nicht, dass es hier um Kreativität und um kreatives Selbstverwirklichen geht. Du möchtest eine Geschichte mit der Welt teilen, etwas ausdrücken, das in dir schlummert und nach oben drängt. Auch wenn du vielleicht deine größeren Ziele für deinen Weg als Autor:in hast, die weit über dein aktuelles Buchprojekt hinausgehen. Übe dich trotzdem darin, dein Manuskript mit Leichtigkeit zu schreiben, wann immer du dich dransetzt. Sonst sind Schreibblockaden nämlich vorprogrammiert.
Wie du dir deine Leichtigkeit beim Schreiben zurückholst:
- Lass es fließen beim Schreiben – anstatt schon daran zu denken, wie es werden sollte. Auch wenn ein Plan, eine grobe Struktur dein Schreiben unterstützen kann, darfst du diese immer wieder für einen Moment vergessen, sie in den Wind schlagen und einfach drauflos schreiben.
- Hab Spaß und probiere dich aus – anstatt in Perfektionismus und Selbstkritik zu versinken. Perfektion gibt es nicht und du wirst sie niemals erreichen, auch wenn deine innere Kritikerin dich davon überzeugen möchte.
- Dein Manuskript darf zu deiner Spielwiese werden, auf der alles erlaubt ist, wenn du es zulässt. Wirf deine Pläne und Erwartungen also zwischendurch gerne über den Haufen. Schau zu, wie sie sich in Luft auflösen und dabei funkelnd platzen wie Seifenblasen.

Mach deinem Inneren Kind eine Freude.
Wenn wir vom Inneren Kind hören, denken wir schnell an das „Schattenkind“*, das Wunden aus der Vergangenheit in sich trägt, die geheilt werden müssen. Auch wenn dies sicher ein wichtiger Aspekt unserer inneren Entwicklung ist, dürfen wir beim Inneren Kind aber auch unser „Sonnenkind“* nicht vergessen. Dieser Teil möchte neugierig erforschen, sich ausprobieren, Spaß haben, sich ewig verlieren im Tun. Es geht ihm nicht um das große Ziel der Vollzeitautor:in, des Bestsellers oder gar der Verfilmung. Es geht einzig und allein um den Spaß beim Schreiben, um das Tun selbst in diesem Moment.
Beim Schreiben unseres Manuskripts dürfen wir uns an diese kindliche Perspektive erinnern. Betrachte deinen Schreibprozess öfter mal als Wunder, beobachte gespannt, wie er sich entwickelt und entfaltet. Lass dich ganz in ihn hineinsinken, entdecke schreibend, wo es dich hinträgt, probiere dich aus. Hab Freude beim Schreiben! Das ist es doch, worum es uns beim Traum der Vollzeitautor:in WIRKLICH geht.
Finde die gesunde Balance aus Struktur und Spiel.
Natürlich braucht es zum Fertigstellen deines Manuskripts auch eine gesunde Portion Disziplin und Struktur. Wortziele oder feste Schreibzeiten können wirkungsvoll sein, damit du vorankommst und deinen Buchtraum tatsächlich verwirklichst. Zu viel Spiel könnte dazu führen, dass du zu prokrastinieren beginnst – unter dem Deckmantel der kindlichen Leichtigkeit natürlich.
Du fragst dich nun, wie du beides – Struktur und Spiel – in Einklang bringen kannst? Hier gibt es leider kein Richtig und kein Falsch, keine allgemeine Regel. Es ist etwas, das du nur in dir selbst erfahren und finden kannst. Ich weiß, ich schreibe das oft, doch es ist einfach so wichtig zu erkennen:
Du bist dein eigener Kompass auf deinem Weg als Autor:in.
Du brauchst dich auf deinem Weg nicht an ein einziges Konzept zu halten, in das du dich und dein Schreiben hineinzupressen versuchst. Fang an zu spielen! Und schau zu, wie das Schreiben deines Manuskripts sich so viel leichter anfühlt.
Hast du Tipps für mehr Leichtigkeit beim Schreiben am Manuskript? Teile sie gerne in den Kommentaren mit uns.
[*Die Begriffe ‘Sonnenkind’ und ‘Schattenkind’ stammen von Stefanie Stahl „Das Kind in dir muss Heimat finden“.]
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