#alltheauthorsfeel
Vermutlich kennt jede:r Autor:in dieses Gefühl: Alle anderen um dich herum scheinen viel weiter
zu sein. Die Autorin, die sich erst vor kurzem als solche »geoutet« hat, bekommt viel schneller einen Verlagsvertrag. Eine Agentur, bei der du dich beworben hast, vertritt das Manuskript einer anderen. Du bekommst eine Absage. Alle scheinen an dir vorbeizurauschen.
Und manchmal, besonders an den Tagen, an denen das Autorendasein besonders schwer und kaum greifbar scheint, da bohren sich Frust und Zweifel besonders schmerzhaft in deine Haut. Warum nicht ich? Warum sind alle anderen schon so weit? Was hat Autorin X, was ich nicht habe? Du wünscht dir natürlich genau diese Sachen, die die anderen bereits erreicht haben. Oftmals stellt sich dabei ein ziehendes Gefühl in deiner Brust ein.
Ist es Neid?
Dabei ist Neid ein negativ behaftetes Wort. Wir verbinden damit diese rasenden Empfindungen, die in Hasstiraden oder sogar Manipulationen gipfeln. Aber das ist nur selten der Fall. Neidisch sein schließt ja nicht aus, dass du es deiner Kollegin nicht gönnst. Es ist vielmehr der starke Wunsch, bereits da zu sein, wo andere sind.
Was löst Neid aus?
Nach Links und rechts schauen macht jeder. Aber vergleichst du dich zu oft mit anderen, kann sich das negativ auf dein Selbstwertgefühl auswirken. Dabei tendieren wir alle dazu, immer nur nach oben zu schauen. Wer hat mehr? Wer ist schon weiter? Wo will ich hin? Das alles kann motivierend und auch inspirierend sein à la »Was die können, kann ich auch schaffen«.
Achte auf dich
Du musst aber auf dich und deine Empfindungen achten, wenn das Gefühl der Inspiration und Motivation dem Frust weicht. Dann kann es helfen, dich einfach für ein paar Tage aus den sozialen Medien zurückzuziehen oder dich ganz und gar auf dich und deine Manuskripte zu fokussieren. Es ist auch nicht schlimm, anderen zu entfolgen, wenn du merkst, dass dir ihre Erfolge zusetzen. Du kannst ja wiederkommen, wenn du dich bereit fühlst.
Neid ist eine ganz normale Emotion, die du fühlen darfst! Sie darf dich nur nicht belasten.
Außerdem sollte auf Neid immer eine Aktion folgen:
Was kannst du tun, damit du deinem Ziel ein Stück näher kommst? Denn wenn du dich dem Neid zu sehr hingibst, aber immer auf derselben Stelle stehen bleibst, gerätst du schnell in eine Abwärtsspirale.
Also, merke: Neid empfinden ist okay! Nutze deine Gedanken als Motivation und Inspiration und nimm dich gern zurück, wenn du merkst, dass dich etwas belastet.
Missgünstig sein ist unter keinen Umständen okay. Jeder hat es selbst in der Hand und muss auch etwas dafür tun!
Laura
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